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Der 1. Mai - „Tag der Arbeit“ – ein kleiner Exkurs in seine Geschichte

Erster Mai! Wehende rote Fahnen, Blasmusik, durch die Stadt marschieren, Reden, Diskutieren, den arbeitsfreien Tag feiern - Feiertag. Um unsere Solidarität zu demonstrieren, die Rechte der Arbeiterschaft zu verbessern, derzeit zumindest zu erhalten. (von GR Sabine Hauzenberger)




Aber was feiern wir genau an diesem Tag? Warum exakt am 1. Mai? Dieser Frage bin ich nachgegangen, hier ein kurzer Exkurs in die Geschichte dieses Tages.







Wie alles began:


Angefangen hat alles 1886 in den USA, als die amerikanischen Arbeiter, zur Durchsetzung des Achtstundentages, zum Generalstreik aufriefen. Es kam zu Zusammenstößen mit der Polizei, es gab 17 Tote und über 100 Verletzte. Den vermeintlichen Rädelsführern wurde der Prozess gemacht und 4 Personen hingerichtet.


Die Forderungen der Arbeiter verstummten aber nicht. Drei Jahre später wurde der 1. Mai zum jährlichen „Kampftag der Arbeiterschaft“ erklärt. Noch ein Jahr später, also 1890, wurde dieser „Protest- und Gedenktag“ mit Massenstreiks und Massendemonstrationen bereits in der ganzen Welt begangen.

Auch in Österreich.


In Wien organisierte die Wiener Arbeiterschaft eine Kundgebung im Prater mit 100.000 Teilnehmern, der größten Versammlung, die es bis dahin in Wien gab.

1891 folgte schließlich der Beschluss der Zweiten Internationalen, den 1. Mai fortan alljährlich zu begehen – als „Festtag der Arbeiter aller Länder, an welchem die Arbeiter die Gemeinsamkeit ihrer Forderungen und ihre Solidarität bekunden sollen“.


Zentrale Forderungen in den Anfangsjahren war die Einführung des allgemeinen Wahlrechts sowie die Alters-, Invaliditäts-, Witwen- und Waisenversorgung.

1919 wurde der 1. Mai zum "allgemeinen Ruhe- und Festtag“ in Österreich erhoben.

1933 verbot Kanzler Dollfuß die sozialdemokratischen Maifeiern in Österreich, um daraus einen Feiertag seiner Ideologie zu etablieren. Die Nationalsozialisten wiederum vereinnahmten den 1. Mai schon 1933 als „Feiertag der nationalen Arbeit“ und führten dies, mit dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich, auch hier ein.

1949 wurde der Staatsfeiertag wieder ganz formell eingeführt. Einen Grund zum Feiern gab es allerdings erst 1955, als die Unabhängigkeit Österreichs im Staatsvertrag festgeschrieben wurde.

Ab dieser Zeit begannen sich die Feiern zum 1. Mai allmählich so zu entwickeln wie wir sie heute kennen. Der „Tag der Arbeit“ entwickelte sich wieder zu einer Plattform sozialpolitischer Anliegen und Forum innerpolitischer Auseinandersetzungen.


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